CASE
Vor mehr als 100 Jahren gegründet, ist das Bauhaus mit seinen drei Standorten Weimar, Dessau und Berlin eng verbunden. Wenig bekannt hingegen sind die vielfältigen Bezüge zur Darmstädter Mathildenhöhe. Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier und Walter Gropius beispielsweise arbeiteten im Architekturbüro von Peter Behrens, der als Jugendstil-Künstler an der Darmstädter Mathildenhöhe wirkte. Dem jungen Architekten und späteren Bauhaus-Gründer Gropius kündigte Behrens 1910 allerdings nach nur zwei Jahren. Auch später gab es einen regen Austausch zwischen den Protagonisten des Bauhauses und der Mathildenhöhe – in Arbeits- und Liebesbeziehungen, Diskursen und Konflikten.
Diese Verbindungen waren Thema der Ausstellung „Gestalt und Hinterhalt. Das Bauhaus im Spiegel der Mathildenhöhe“ im Designhaus Darmstadt. Kuratiert und gestaltet wurde die Schau anlässlich des Bauhaus-Jubiläums vom Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt.
Context
Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gestaltung
PROJECT
Das Bauhaus im Spiegel der Mathildenhöhe
TYPE
Konzeption und Realisation einer VR-Installation
ROLE
Professor für Mensch-system-Interaktion
YEAR
Sommersemester 2019
Eine verpasste Chance wird 2019 Realität
Einer der Ausstellungsräume wurde mit einer interaktiven Virtual Reality-Installation bespielt. Im Rahmen eines Semesterprojektes im Lehrgebiet Mensch-System-Interaktion konzipierten und realisierten sechs Studierende der Hochschule Darmstadt ein intensives, immersives Erlebnis rund um die Frage: wie hätte das Bauhaus ausgesehen, wenn es in Darmstadt weitergeführt worden wäre?
Die Idee war keineswegs abwegig. Als dem Bauhaus in Weimar die Schließung drohte, war auch Darmstadt im Gespräch für eine Neueröffnung – was die Stadt aus Kostengründen ablehnte. Auch die Architektur des berühmten Bauhaus-Archivs, schließlich 1954 am Berliner Landwehrkanal errichtet, hatte Gropius ursprünglich für den Standort Darmstadt entworfen. Mit seiner fünffach gegliederten Dachform bezieht sich der Architekt auf den Fünf-Finger-Turm der Mathildenhöhe. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Studenten eine beeindruckend naturalistische Simulation von Walter Gropius‘ Dessauer Bauhausgebäude – allerdings mit Blick auf die Künstlerkolonie.
Geschichte mit Liebe zum Detail umgeschrieben
Zu Beginn recherchierten die Studierenden umfassend zu den historischen Bedingungen der Umsiedelung und dem geplanten Standort des Darmstädter Bauhaus – gleich neben der alten Kunstgewerbeschule, in Sichtweite zur Mathildenhöhe. Für eine möglichst realitätsgetreue Nachbildung wurde die „Baufläche“ mithilfe von Drohnen exakt vermessen. Dank historischer Fotos, Grundrisse und anderer Dokumente bauten die Studierenden die Architektur samt Interieur mit der Virtual Reality Entwicklungsplattform Unity detailgenau nach und animierten sie mit der 3D-Software Blender.
Menschliches, allzu Menschliches
Mit VR-Brille und Controller ausgestattet, konnten die Besucher das Schulgebäude, Werkstätten und Büros über mehrere Stockwerke hinweg erforschen. Mittels zahlreicher charmanter Details wurde das Leben am Bauhaus lebendig: Entwürfe in Johannes Ittens Grundlagen-Kurs ließen sich begutachten, Maschinen nutzen, den Klängen des Grammophons lauschen, Dokumente lesen (etwa einen Liebesbrief der Komponistin Alma Mahler in Walter Gropius‘ Schreibtischschublade) oder einen experimentellen Film von László Moholy-Nagy anschauen. So gelang es der VR-Installation, den Fokus der Ausstellung auf das Zwischenmenschliche, Persönliche im Virtuellen fortzusetzen.
Teil der Ausstellung Gestalt und Hinterhalt
Die Ausstellung „Gestalt und Hinterhalt” im Designhaus Darmstadt beleuchtet die zum Teil unbeachteten Zusammenhänge des Bauhauses und der Darmstädter Mathildenhöhe und beherbergte die interaktive Installation. Die VR-Installation entstand im Sommersemester 2019 unter Leitung von Prof. Philipp Thesen im Fach Experimentelles Gestalten.
Studierende: Moritz Mohr (Assistenz), Hans Hohmann, David Blumberg, Sahra Kolossa, Ruixian He und Michael Eiden
AWARDS
LEARNINGS
Immersive Erlebnisse verlangen eine überdurchschnittliche Umsetzung. Besonders simple Konzepte benötigen eine perfekte, detailgenaue Ausarbeitung und eine attraktive Ästhetik, um intensiv zu wirken.
CASE
Vor mehr als 100 Jahren gegründet, ist das Bauhaus mit seinen drei Standorten Weimar, Dessau und Berlin eng verbunden. Wenig bekannt hingegen sind die vielfältigen Bezüge zur Darmstädter Mathildenhöhe. Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier und Walter Gropius beispielsweise arbeiteten im Architekturbüro von Peter Behrens, der als Jugendstil-Künstler an der Darmstädter Mathildenhöhe wirkte. Dem jungen Architekten und späteren Bauhaus-Gründer Gropius kündigte Behrens 1910 allerdings nach nur zwei Jahren. Auch später gab es einen regen Austausch zwischen den Protagonisten des Bauhauses und der Mathildenhöhe – in Arbeits- und Liebesbeziehungen, Diskursen und Konflikten.
Diese Verbindungen waren Thema der Ausstellung „Gestalt und Hinterhalt. Das Bauhaus im Spiegel der Mathildenhöhe“ im Designhaus Darmstadt. Kuratiert und gestaltet wurde die Schau anlässlich des Bauhaus-Jubiläums vom Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt.
Context
Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gestaltung
PROJECT
Das Bauhaus im Spiegel der Mathildenhöhe
TYPE
Konzeption und Realisation einer VR-Installation
ROLE
Professor für Mensch-system-Interaktion
YEAR
Sommersemester 2019
Eine verpasste Chance wird 2019 Realität
Einer der Ausstellungsräume wurde mit einer interaktiven Virtual Reality-Installation bespielt. Im Rahmen eines Semesterprojektes im Lehrgebiet Mensch-System-Interaktion konzipierten und realisierten sechs Studierende der Hochschule Darmstadt ein intensives, immersives Erlebnis rund um die Frage: wie hätte das Bauhaus ausgesehen, wenn es in Darmstadt weitergeführt worden wäre?
Die Idee war keineswegs abwegig. Als dem Bauhaus in Weimar die Schließung drohte, war auch Darmstadt im Gespräch für eine Neueröffnung – was die Stadt aus Kostengründen ablehnte. Auch die Architektur des berühmten Bauhaus-Archivs, schließlich 1954 am Berliner Landwehrkanal errichtet, hatte Gropius ursprünglich für den Standort Darmstadt entworfen. Mit seiner fünffach gegliederten Dachform bezieht sich der Architekt auf den Fünf-Finger-Turm der Mathildenhöhe. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Studenten eine beeindruckend naturalistische Simulation von Walter Gropius‘ Dessauer Bauhausgebäude – allerdings mit Blick auf die Künstlerkolonie.
Geschichte mit Liebe zum Detail umgeschrieben
Zu Beginn recherchierten die Studierenden umfassend zu den historischen Bedingungen der Umsiedelung und dem geplanten Standort des Darmstädter Bauhaus – gleich neben der alten Kunstgewerbeschule, in Sichtweite zur Mathildenhöhe. Für eine möglichst realitätsgetreue Nachbildung wurde die „Baufläche“ mithilfe von Drohnen exakt vermessen. Dank historischer Fotos, Grundrisse und anderer Dokumente bauten die Studierenden die Architektur samt Interieur mit der Virtual Reality Entwicklungsplattform Unity detailgenau nach und animierten sie mit der 3D-Software Blender.
Menschliches, allzu Menschliches
Mit VR-Brille und Controller ausgestattet, konnten die Besucher das Schulgebäude, Werkstätten und Büros über mehrere Stockwerke hinweg erforschen. Mittels zahlreicher charmanter Details wurde das Leben am Bauhaus lebendig: Entwürfe in Johannes Ittens Grundlagen-Kurs ließen sich begutachten, Maschinen nutzen, den Klängen des Grammophons lauschen, Dokumente lesen (etwa einen Liebesbrief der Komponistin Alma Mahler in Walter Gropius‘ Schreibtischschublade) oder einen experimentellen Film von László Moholy-Nagy anschauen. So gelang es der VR-Installation, den Fokus der Ausstellung auf das Zwischenmenschliche, Persönliche im Virtuellen fortzusetzen.
Teil der Ausstellung Gestalt und Hinterhalt
Die Ausstellung „Gestalt und Hinterhalt” im Designhaus Darmstadt beleuchtet die zum Teil unbeachteten Zusammenhänge des Bauhauses und der Darmstädter Mathildenhöhe und beherbergte die interaktive Installation. Die VR-Installation entstand im Sommersemester 2019 unter Leitung von Prof. Philipp Thesen im Fach Experimentelles Gestalten.
Studierende: Moritz Mohr (Assistenz), Hans Hohmann, David Blumberg, Sahra Kolossa, Ruixian He und Michael Eiden
AWARDS
Philipp Thesen bietet Beratung zu Design und Strategie, Innovation und digitaler Veränderung an. Bei Interesse an einer Zusammenarbeit nehmen Sie gerne Kontakt auf:
Mail: office@philippthesen.com
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Mail: office@philippthesen.com
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